Neubau Merkurhof Rapperswil _ 2016

Der Merkurhof ist ein wichtigerer Mosaikstein in der Erneuerung des bahnnahen Zentrumgebiets von Rapperswil. Das Gebiet zwischen Neuer Jonastrasse und Güterstrasse ist als Ganzes ein städtebauliches Entwicklungsgebiet das mittelfristig erneuert und verdichtet wird.
Durch die viel höhere Dichte der Neubebauung musste der Städtische Raum (neu) definiert werden und innerhalb des vorhandenen Strassenrasters eine passende städtebauliche Setzung gemacht werden. Für einen geschlossen Gebäudeblock mit Innenhof war das Grundstück zu knapp bemessen, so dass eine u-förmige Grundfigur mit einem nach Norden geöffneten Hof als Ausgangsform für den Gebäudekörper gewählt wurde. Durch Verformen wurde diese Figur optimal an die Parzelle angepasst.
Gegen Südwesten Richtung Gleisfeld ist die Fassade mehrfach geknickt; dadurch wird der grosse Baukörper gegliedert und dem Massstab des Quartiers angepasst. In der Kurve, bei der Ecke Güterstrasse - Kniestrasse wird mittel Vorplatz der Eingang der Klinik definiert. Der zweite Aussenraum der u-förmige Innenhof ist als städtischer Garten gestaltet.
Im Laufe der Planung mutierte das Gebäude zum städtischen Nutzungshybriden: Die unteren drei Stockwerke sind von der Rosenklinik und weiteren Fachkliniken genutzt. Dabei erwies sich, dass sich der gefaltete, tiefe Grundriss für beide Nutzungen bewährt und Wohnen und Klinik gut im gleichen Haus zusammengefasst werden können.
Damit beide Nutzungen ohne Beeinträchtigung funktionieren, wurden die Wege von Bewohnern, Klinikpersonal und Patienten getrennt. Sorgfältig gerundete Korridore und wohnlich gestaltete Patientenzimmer schaffen in den Klinikgeschossen eine angenehme Atmosphäre
Die sehr unterschiedlichen gestalteten, grosszügigen Wohnungen weisen alle eine geschützte Loggia auf und sind wo möglich zweiseitig orientiert: Über das weite Gleisfeld bietet sich nach Süden eine schöne Aussicht in die Voralpen und auf der Rückseite ein Blick auf Altstadt und Schloss.
Durch die wechselnde Breite der Fensterbänder und die Verschiebung der Fensterposition von Geschoss zu Geschoss entsteht ein vielfältiger Fassadenrhythmus. Die gestapelten Schichten geraten in Bewegung und lassen die unterschiedlichen Nutzungen erahnen. Die edlen, dunkel eloxierten Fensterelemente kontrastieren mit der mineralischen Putzoberfläche der massiven Fassadenteile. Durch den verglasten Gebäudesockel und die grosszügigen Fensterbänder erscheint das grosse Volumen filigran.